Dein Vorletzter Wille
Kunze Heinz Rudolf
Kunze Heinz Rudolf
Ausnahmezustand
Dein Vorletzter Wille
Da liegst du nun. Regungslos, taub, stumm und blind,
ein Leben an hauchduennen Schlaeuchen.
Kriegst kaum noch Besuch. Was immer man fluestert,
es kann dich ja doch nicht erreichen.
Noch pocht es in dir. Wir beobachten, pruefen,
vergleichen die Messwerte staendig.
Du wirst allem Ermessen nach nie mehr erwachen
und bist unstrittig klinisch lebendig.
Erloese mich, wenn es zum Schlimmsten kommt -
das war doch dein vorletzter Wille.
Ich beruehrte dich beinah und spuerte kaum
Beschlag auf meiner Brille.
Die Tage vergehen und werden zu Wochen,
Sekunden so lang wie sonst Stunden.
Die Antworten liegen mir schal auf der Zunge,
die Haende von Fragen gebunden.
Da liegst du nun. Welche Schuld fordert als Preis
ein so rasend vergebliches Leiden?
Welch juengstes Gericht hat dein Akte verlegt?
Muss Gott alles selber entscheiden?
Erloese mich, wenn es zum Schlimmsten kommt -
das doch dein vorletzter Wille.
Dein letzter war nur ein Schluck Wasser.
Und seither nichts als Stille.
Text: Heinz Rudolf Kunze
Musik: Heinz Rudolf Kunze
Share
More from Kunze Heinz Rudolf
Liebe Im Akkord
Kunze Heinz Rudolf
Romanze
Kunze Heinz Rudolf
Brennende Haende
Kunze Heinz Rudolf
Glaubt Keinem Saenger
Kunze Heinz Rudolf
Geht Das Nicht Alles Nochnbisschen Schneller?
Kunze Heinz Rudolf
Mit Meinem Leeren Glas
Kunze Heinz Rudolf
Die Fuetterung
Kunze Heinz Rudolf
Was Wirklich Zaehlt
Kunze Heinz Rudolf
Fuer Nichts Und Wieder Nichts
Kunze Heinz Rudolf
Unglaublich
Kunze Heinz Rudolf
Der Schwere Mut
Kunze Heinz Rudolf
Tausendschoen
Kunze Heinz Rudolf
Der Letzte Dreck
Kunze Heinz Rudolf
Bestandsaufnahme
Kunze Heinz Rudolf
Leichter Gesagt Als Getan
Kunze Heinz Rudolf
Der Entschluss
Kunze Heinz Rudolf
Stirnenfuss
Kunze Heinz Rudolf
Der Anruf
Kunze Heinz Rudolf
Balkonfruehstueck
Kunze Heinz Rudolf
Auf Der Durchreise
Kunze Heinz Rudolf